Vereinsgeschichte


Sehr interessant sind natürlich bei diesem Thema die Erinnerungen von Mitgliedern. Seine Erinnerungen hat Paul Fuhrmann nieder geschrieben. Diese sind unter den folgenden Link zu finden und zeigen einen sehr schönen Einblick über die schwierige Situation in der DDR und beim Aufbau der Kegelanlagen.

Am 5.1.1952 wurde bei der damaligen BSG Empor Kölleda die Sektion Kegeln gegründet. Als Kegelbahn stand nur die in der Gaststätte “Zur guten Quelle” vorhandene 1 Bahnanlage zur Verfügung.  Zum Sektionsleiter wurde Gustav Weicht gewählt und seine treuen Mitstreiter waren: Arno Kühnert, Gerhard Damert, Alfred Kuschel, Gustav Becker, Karl Rothe, Hellmut Schock, Karl Steinicke, Wille Herse, Karl Hundertpfund, Bruno Kirsten und Manfred Geber.

Der Wettkampfbetrieb auf 1 Bahnanlagen war nicht gestattet, so musste man die Punktspiele in Weißensee austragen. Da Sonntags zur der damaligen Zeit aber keine Busse fuhren, musste die Strecke per Bahn bewältigt werden. Die näheren Orte wurden mit dem Fahrrad bereist.
Im Jahre 1959 übernahm Max Thieme die Funktion des Sektionsleiters und hatte diese bis 1970 inne. Man überlegte sich eine 2 Bahnanlage zu bauen, um den Umstand der regelmässigen Fahrt nach Weißensee zu ändern. Mitte der 60er Jahre fiel der Startschuss. Man hob im Kulturhaus die Fundamente aus. Doch steht die Kegelbahn heute nicht dort!
1967 / 1968 zogen die Fussballer vom alten Sportplatz auf den neuen Sportplatz am ”Langen Weg” um. Die Baracke am alten Sportplatz ging zur Nutzung an die Keglesportler über. Das war ein sehr glücklicher Umstand für die Kegler, aber jetzt lag ein grosses Stück Arbeit vor ihnen. Ein totaler An- und Umbau war notwendig! Am Bau zur 2 Bahnanlage hatten alle Kegler ihren Anteil.  Unter Leitung von Horst Ettinghausen gab es viel zu tun, Kegelbahn bauen, Dach eindecken, Innenarbeiten u.v.m. Nach vielen, vielen geleisteten Stunden hatte Kölleda eine 2 Bahnanlage mit dem Namen zum “Astloch”.

Die neue Kegelbahn stand und Horst Ettinghausen übernahm das Amt des Sektionsleiters. Mit dem Zusammenschluss der Kölledarer Sportgemeinschaften zur BSG “Einheit” wurde auch die Sektion Kegeln eingegliedert. Durch bessere Bedingungen erhöhten sich die Mitgliederzahlen. Fing man 1952 mit einer Mannschaft an, so nahmen jetzt 4 Herrenmannschaften an Punktspielen teil.
1969 wurden erstmalig Frauen als Mitglieder aufgenommen. Darunter waren Anne Gläser und Ilna Bürger, beide engagieren sich  heute noch im Verein!
Die Bahnen waren damals nicht beheizt, Minusgrade waren keine Seltenheit. So kam es oft vor das die Aufsteller (Jungs, die sich ein kleines Taschengeld dazu verdienten und nach dem Wettkampf erschöpfter waren, als die Kegler selbst) auf Handschuhe und Mütze angewiesen waren.

Anfang der 70er Jahre übernahm Toni Lehnhard die Aufgabe des Sektionsleiters. 1973 begann die 1. Jugendlichen unter Anleitung von Wolfgang Koch zu trainieren. 3 Jahre später mussten sie sich das 1. Mal beweisen und nahmen an Punktspielen teil. Gleich im 1. Jahr schafften sie den Aufstieg in die Bezirksklasse (Spieler: Achim Nieschler, Hans Jessing, Gerald Dornis und Heiko Bürger; Übungsleiter: Paul Zedler und Hermann Bürger) .
1974 errang das 1. Mal die 1.Männermannschaft (Dieter Horst, Herbert Bechtloff, Rolf Wensky, Herrmann Bürger, Harry Fricke und Hellmut Schmidt) den Kreismeistertitel. In dem darauf folgenden Aufstiegstournier fehlten am Ende 7 Holz zum 1. Platz und zum Aufstieg.

1980 übernahm die Funkton des Sektionsleiters für 2 Jahre Udo Wörpel. Ebenfalls Anfang der 80er wurde die Sportgemeinschaft in “Funkwerk Kölleda” um genannt. Durch die höheren Anforderungen an die Leistungen des Kegelsportes kamen wieder neue Aufgaben auf uns zu. Es wurde notwendig die 2 Bahnen um 2 Bahnen zu erweitern und auf allen 4 Bahnen auf eine automatische Aufstellung um zustellen. Ein Kohleheizung wurde eingebaut, Duschen geschaffen, neue Sanitäranlagen und und und . Alles erfolgte wie in den 60er Jahren in Eigenleistung (ca. 6000 Arbeitsstunden). Die treibende Kraft dabei war - der nun Vorsitzende - Paul Fuhrmann. 1986 fand dieser Umbau statt. In diesem Jahr startete auch zum ersten mal eine Damenmannschaft bei Punktspielen.
Es kam die Wende. Auch für die Kegler bedeutete dies ein Neubeginn. Wir kämpften um die Erhaltung der Bahnen, denn vom Vorstands des Sportvereins Funkwerk wurde wir und viele andere Sektionen auf das Abstellgleis geschoben. Geld oder jegliche andere Unterstützung gab es nur noch für die 1. Fussballmannschaft.
Aus dieser Situation heraus gründeten wir unseren eigenen Verein, den KSV “Am Anger” Kölleda e.V. Doch bevor dieser Schritt getan werden konnte, mussten allerhand Formalitäten erledigt werden. In diesem Zusammenhang muss man Heiko Bürger und Paul Fuhrmann hervorheben, die unzählige Stunden damit verbrachten die Vereinsgründung zu ermöglichen (Satzung erstellen, Gemeinnützigkeit beantragen, ....). Als eigenständiger Verein bekamen (und bekommen) wir von der Stadtverwaltung grosse Unterstützung dank des Bürgermeisters.
1993 stand der nächste Umbau an. Es mussten die Kegelautomaten erneuert werden, die Heizung wurde von Kohle auf Öl umgestellt. Wieder wurden über 1000 freiwillige Stunden geleistet.

An neuen Ideen mangelte es nie in unserem Verein. So wurde am 28.05.1994 ein 24h Marathonkegeln ins Leben gerufen, das in Thüringen seines Gleichen sucht. Ein ständiger Prozess ist die Erhaltung der Kegelbahn! In den folgenden Jahren wurden verschieden kleinere und grössere Umbaumaßnahmen statt:

1995 Erneuerung des Anlaufbereiches und Aufbringen von Kunststoff
1998 Renovierung und Erneuerung der Duschen
1999 Erneuerung des Daches
2000 Verkleidung der Innenwände auf der Bahn

Seit 1999 gehören auch 2 Seniorengruppen zu unseren Verein. Sie sind mit grosser Freude und Engagement dabei. Dies haben wir Ursula Pelz und Ilna Bürger zu verdanken!

Dies zeigt die zeitliche Entwicklung des Kegelvereins in Kölleda. Wir möchten uns Bedanken bei allen Mitgliedern für ihre ehrenamtliche Arbeit aber auch bei unseren Sponsoren ohne die unser Verein nicht existieren könnte!

Ein Auszug aus unseren sportlichen Erfolgen

1979
- 3. Platz der Jugend bei den Bezirksmannschaftsmeisterschaften
- Bezirksmeistertitel (Gerald Dornis)
- 9. Platz bei den DDR - Meisterschaften (ebenfalls Gerald Dornis)
- 4. Platz bei den Bezirkseinzelmeisterschaften (Thomas Mohr)

1992
- Thüringenmannschaftsmeister der Jugend
- 12. Platz bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Jugend (Marcus Weinreich, Sebastian Loesener, Marcel Hanika, Dirk Meier)

1993
- 2. Platz bei den BEM Jugend (Sebastian Loesener)

1996
- 2. Platz bei den BEM Junioren (Sebastian Loesener)
- 13. Platz bei den Deutschen Einzelmeisterschaften der Junioren München (Sebastian Loesener)

1997
- Landesmeister bei den Junioren (Sebastian Loesener)
-7. Platz bei den Deutschen Einzelmeisterschaften der Junioren in Villingen-Schwenningen (Sebastian Loesener)
- Aufstieg der 1. Männermannschaft in die 2 Landesliga

Weiterhin können wir über 20 Kreismeistertitel verzeichnen.